Sound Pharmacy Schönbrunnerstraße 6
The Sound Pharmacy is an interactive art-object-installation. Visually combining antique pharmacy interiors with sound-sculptures that interpret alchemist healing instruments and rituals. During the opening hours of the Sound Pharmacy the psycho-physical-pharmacists perform and create transcendent sound-potions to enhance frequency-noise-aromatic trans-states.
art installation together with:
Bastian Petz, Johannes Lernpeiss, Dražen Kuljiš
mask design /// YKMANN
light objects /// Sebstian Lehner
soundpharmacists/performer: Natascha Muhic, Bastian Petz, Johannes Lernpeiss, Dražen Kuljiš, Circuit Cooking, AC/Boy & Posmrtny, Ulrich Rois, Boris Mihatsch, Ana Threat, Nina Divitschek, Bird People, Roy Culbertson III, H.Tupilak, Superskin, Willa Binda, Leggy Schmeggy, Clinic, Popo Sitzfleisch & The Derrières, Two Pigs under One Umbrella, Technoppelia, Masha Dabelka feat. Joan, Bertram Dhellemmes, Edward Reardon, Sali, YKMANN, Zarafux, Samuel Shaab, Jakob Suske
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Sound Pharamcy (Text by Maren Mayer-Schwieger)
There were always sounds, but did one lend them an ear, properly?
(Mladen Dolar, The Burrow Of Sound)
Die Sound Pharmacy ist ein Gemisch, eine Fusion. Als performative Rauminstallation, die Anleihen sowohl an historischen Apothekeneinrichtungen und Laborgeräten als auch an Tempeln, Altären und Hexenküchen nimmt, vereint sie Musik, Gesang und Performance mit Praktiken des Rituals, Zaubersprüchen und Tanz. Ingredienzien von Alchemie und Zauberkunst verbinden sich mit Elementen der modernen Wissenschaft zu einem flüchtigen Stoff, der sich der Ordnung von Rationalität und Fortschritt entzieht. Während DJs und Soundartists eine Atmosphäre aus Rhythmen, Geräuschen und Stimmen kreieren, bereiten Performer Mixturen aus verschiedenen Substanzen, laden sie mit Klang auf und transformieren sie, um sie dem Publikum darzureichen. Die Zuschauer sind zugleich Beteiligte; sie werden gleichermaßen verführt und abgeschreckt, immer jedoch vor die Frage gestellt, wie weit sie sich auf das Geschehen einlassen: Bleiben sie Beobachter, nehmen sie teil oder gar die Mixtur in sich auf? Das Auge, Insigne der Aufklärung, suggeriert den Sicherheitsabstand des Überblicks, eine Rezeption auf Distanz, die sich jederzeit beenden lässt, um sich auf die Ebene des Verstandes zu retten und Herr der Situation zu bleiben: das Auge lässt sich schließen. Dagegen ist das Ohr immer offen, lässt Klangelemente eindringen und ihre Wirkung entfalten, ist Zugang für Verlockung und Verwirrung: Klänge umhüllen die Besucher und durchströmen sie zugleich. Die Sound Pharmacy lässt so einen Raum der Interaktion entstehen, der Abgrenzungen erkennbar werden lässt und sie gleichsam in Frage stellt. In Gemisch, Gebräu und Geräusch löst sich die Grenze von Innen und Außen auf, brechen sich Energien ihre Bahn und erzeugen Resonanzen, die Einteilungen und Unterscheidungen fortspülen und neue Beziehungen aufmachen: von Zeiten, von (Kunst-)Formen, von Körpern.
And now about the cauldron sing, Like elves and fairies in a ring, Enchanting all that you put in. (William Shakespeare, Macbeth)