Clowns
2010 / video, 8 min / mit Ana Zwirchmayr
Grellrote, vom Kopf abstehende Haare, eine rote
Nase und ein aufgemaltes Lächeln, welches das
Gesicht zur Grimasse werden lässt: wenige Requisiten
nur und der Mensch wird zum Clown. Bietet
die Maske des Clowns die sicherste Möglichkeit für
ein Individuum, seine Individualität zu verstecken.
Aber geht es dem Clown wirklich darum, sich hinter
seiner Maske zu verbergen? Sind es nicht eher die
Masken des Alltags, hinter denen wir Schutz suchen
und fi nden?
Angst ums Image
In einer Welt voller gesellschaftlicher Konventionen
sind die meisten Menschen unentwegt bestrebt ,
sich angemessen zu verhalten , „vernünftig “ zu
handen, sich anzupassen und damit ihr Image aufrecht
zu erhalten. „Was könnten die anderen über
mich denken?“ wird für viele zur alles bestimmenden
Frage. Allgegenwärtig ist häufi g die Angst, sich
zu blamieren, als nicht „normal “ angesehen zu
werden, zu versagen. Kinder kennen solche Ängste
kaum. Doch mit dem Prozess des Erwachsenwerdens
weicht kindliche Unbekümmertheit oft dem
Kleinmut, Naivität dem Vorurteil und Spontaneität
der Scham. Diese Vorgänge macht uns nun der
Clown bewusst: Er, dem Angst, Scham und Intoleranz
völlig fremd sind, hebt unsere Alltags -Masken
auf, spielt mit ihnen und führt sie so ad absurdum.